Was ist bei der Edelstahlschornstein Montage alles zu beachten?
Um einen Edelstahlschornstein selbst zu montieren müssen einige Dinge beachtet werden. Es ist nicht damit getan sich mal eben schnell im Internet einen doppelwandigen Edelstahlschornsteinbausatz zu bestellen und diesen zu montieren. In der Regel handelt es sich dabei nur um Grundbausätze mit denen man keine, für die Feuerstätte, anschlussfertige Abgasanlage herstellen kann.
Ihre hochwertige Feuerstätte braucht auch eine hochwertige Abgasanlage.
Inhaltsverzeichnis
Welche Planungsfragen müssen vor dem montieren eines Edelstahlschornsteins geklärt werden?
Als erstes stellt sich grundsätzlich die Frage was für eine Feuerstätte möchten Sie an dem doppelwandigen Edelstahlschornstein betreiben? Soll es einfach nur eine Öl- oder Gasfeuerstätte im Unterdruckbetrieb sein oder ist der Betrieb einer Feuerstätte für feste Brennstoffe in feuchter Betriebsweise wie z.B. bei manchen Pelletöfen oder in trockener Betriebsweise wie bei einem klassischen Kaminofen geplant? Für die verschiedenen Betriebsweisen und Brennstoffe stehen auch unterschiedliche doppelwandige Edelstahlschornsteine mit für den Verwendungszweck angepassten Edelstahllegierungen zur Verfügung.
MKD Premium und Standard
Dies ist der klassische Edelstahlschornstein für den feuchten und trockenen Betrieb mit Feuerstätten die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen im Unterdruck betrieben werden. Planen Sie z.B. einen klassischen Kaminofen dann ist dieser Schornstein die richtige Wahl. Wenn der Wasserdampftaupunkt der Abgase innerhalb des Schornsteins auf dem Weg ins Freie nicht unterschritten wird kann dieser Schornstein uneingeschränkt verwendet werden.
MKD Select
Dieser Schornstein ist für die zugelassenen, feuchte Betriebsweise mit festen Brennstoffen und der abgestimmten Edelstahllegierung spezialisiert um selbst nach einem Rußbrand im inneren des Schornsteins weiter genutzt werden zu können. Diese spezielle Eigenschaft wird auch mit dem Kürzel W3G kenntlich gemacht. Schornsteine die nicht dafür ausgelegt sind müssen nach dem Brand ersetzt werden weil die Korrosionsbeständigkeit des Innenrohres nicht mehr gegeben ist. Ein Rußbrand stellt beim Betrieb mit festen Brennstoffen einen Betriebszustand dar der auftreten kann aber möglichst verhindert werden sollte. Durch die Verwendung dieses speziellen Edelstahls sind diese Schornsteine leider erheblich teurer als die Standardschornsteine.
Alle Namenhaften europäischen Qualitätshersteller haben diese oben beschriebenen doppelwandigen Edelstahlschornsteinvarianten im Programm die natürlich auf unterschiedliche Produktnamen hören. Bei den Billiganbietern die mittlerweile in China fertigen lassen bekommt man in der Regel nur minderwertige Ware die zu Schleuderpreisen verkauft wird. Bei diesen Anbietern die teilweise Patente von nicht mehr existierenden Firmen verwenden werden Sie z.B. Schornsteine mit der sogenannten W3G Zulassung nicht finden.
Die Schornsteinqualität
Bei der Qualität der Schornsteine gibt es riesige Unterschiede. Zum einen bieten fast alle namenhaften Hersteller Ihre Edelstahlschornsteine mit 0,5 mm und 0,6 mm Wandungsstärke der Innen- bzw. Außenrohre an. Der Unterschied von 0,1 mm ist immerhin eine Materialersparniss von ca. 17% was sich natürlich zum einem auf den Preis des Edelstahlschornsteins auswirkt aber auch auf die Stabilität der ganzen Konstruktion.
Des Weiteren spielen die eingesetzten Edelstahllegierungen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zum Außenmantel eines doppelwandigen Edelstahlschornsteins der nur gegen die Witterung beständig sein muss, müssen die Innenrohre mit starken Temperaturschwankungen, Kondensat, Säuren und gelegentlich auch mal mit einem Rußbrand zurechtkommen und funktionsfähig bleiben.
Bei der Dämmung der Innenrohre, wo gerne immer mal wieder von Isolierung geredet wird, werden bei den Herstellern in der Regel zwei unterschiedliche Materialien herangezogen. Zum einem werden Rohrschalen aus Steinwolle eingesetzt und zum anderen welche aus Keramikfaser. Die Steinwolle hat im Gegensatz zur Keramikfaser einen etwas besseren U-Wert (Dämmwert). Auch bei den Dämmstoffstärken wird von 25 – 30 mm alles angeboten. Qualitativ hochwertige Edelstahlschornsteine haben eine 30 mm starke Dämmung zwischen dem abgasführendem Innenrohr und dem außenliegendem Mantelrohr.
Je geringer die Dämmstoffstärke ist desto geringer kann man auch den Preis ansetzen. Der Nachteil einer geringeren Dämmstoffstärke ist aber auch, dass die Abgase auf dem Weg ins freie stärker abkühlen. Dies hat einen schlechteren Unterdruck des Schornsteins zur Folge und kann auch zur Glanzrußbildung innerhalb des Schornsteins durch enstehendes Kondensat führen.
Der letzte Aspekt der Schornsteinqualität ist die Verarbeitung der Formteile. Schornsteine aus dem Premiumsegmenten der Hersteller (bei uns MKD Premium) haben vollverschweißte Formteile. Diese weisen die größte Stabilität auf und sind absolut dicht gegen Niederschlagswasser. Die zweite Variante, um die Herstellung eines Edelstahlschornsteins günstiger zu gestalten ist das Punkschweißverfahren. Bei diesem Verfahren wird alle paar Milimeter ein Schweißpunkt gesetzt und zwei überlappende Bleche miteinander verschweißt. Dieses Verfahren ist günstiger weil kein Edelstahlschweißdraht für die Verbindungen eingesetzt werden muss sondern die Bleche direkt miteinander verschweißt werden.
Die billigste Form der Verbindung der Edelstahlbleche ist die der Nietverbindung. Dabei werden die Edelstahlbleche überlappend mit Edelstahlnieten miteinander verbunden. Formteile wie das oben aufgezeigte T-Stück werden dann noch mit Streifenblechen stabilisiert und abgedichtet. Bei dieser Verbindungsart ist nicht gewährleistet, dass nicht irgendwann einmal Wasser in die zwischen Außenmantel und abgasführenden Innenrohr liegende Dämmung gelangt. Wenn das passiert ist der Schornstein nahezu unbrauchbar. Von diese Verbindungsart sollten Sie die Finger lassen.
Fazit zur Schornsteinqualität
Wenn keine besonderen Anforderungen von Seiten der Feuerstätte an den Schornstein gestellt werden und man günstig einen doppelwandigen Edelstahlschornstein erwerben möchte kann man gerne zur punktgeschweißten 0,5 mm starken Variante greifen. Bei uns finden Sie diese diese Schornsteine unter dem Namen MKD Standard.
Wenn höhere Anforderungen an die Abgasanlage gestellt werden was Kondensatbeständigkeit und den Betrieb mit festen Brennstoffen angeht oder man qualitätsbewusster an den Kauf des Schornstein herangeht sollte man zur vollverschweißten 0,6 mm starken Version greifen.
Bei den Dämmstoffstärken sollte man allerdings möglichst nicht auf weniger als 30 mm vertrauen. Weniger Dämmung wirkt sich immer negativ auf den Betrieb des Schornsteins aus.
Die Schornsteinlage am Gebäude und Montageart
Die Schornsteinlage am Gebäude hängt stark von den Möglichkeiten ab wo Sie Ihre Feuerstätte aufstellen möchten bzw. können. Aufgrund der aktuellen Änderung der 1. BImSchV zum 01.01.2022 ist aber vor allem im Stadtbereich wo die Gebäude relativ eng beieinander stehen anzuraten die Schornsteinmündung über die höchste Kante Ihrer Dachfläche zu bringen.
D.h. im Klartext, dass Sie z.B. bei einem Satteldach den Schornstein lieber an der Giebelwand in der Nähe des Firstes einplanen sollten anstatt auf der Traufseite (Dachrinnenseite). Da Edelstahlschornsteine nach der letzten Halterung 3 m freistehen können sind der Führung in die Höhe grenzen gesetzt. Um bei diesem Wintergarten auf der Abbildung die nach §19, 1. BImSchV geforderten Abstandsregelungen einzuhalten musste der Schornstein an einem extra dafür angefertigten Edelstahl Haltemast befestigt werden. Es gibt bei uns und bei den anderen Herstellern von Edelstahlschornsteinen aber auch Aussteifungskonstruktionen für die Halterung der Schornsteine oberhalb der 3 m die vorgefertigt sind und an der Dachfläche befestigt werden können.
Besser und vor allem günstiger wäre es in diesem Fall gewesen den Schornstein an der Giebelwand im Bereich des Dachfirstes zu planen. Bei der Konstruktion auf dem Bild hätte man sogar jetzt noch die Möglichkeit etwa zweieinhalb Meter oben drauf zu setzen.
Bei der Planung der Schornsteinlage am Gebäude sollten Sie immer schon Ihren bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger mit zu Rate ziehen. Der Schornsteinfeger kann Ihnen genau sagen welche Möglichkeiten Sie haben Ihre Feuerstätte an Ihrem Wunschort aufzustellen und trotzdem die gesetzlichen Vorgaben der Bundesimmissionsschutzverordnung einzuhalten.
Bei der Montageart Ihres doppelwandigen Edelstahlschornsteins haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie hängen den Edelstahlschornstein mit einer sogenannten Wandkonsole an das Mauerwerk oder die Holzständerwand Ihres Gebäudes oder Sie stellen den Schornstein auf einen Fundamentsockel.
Die Montage auf einer Wandkonsole ist in den meisten Fällen die preisgünstigere Ausführung. Wenn die Reinigungsöffnung nicht mehr als 1,4 m über der Geländeoberfläche liegt müssen nur der Montagefuß (Schornsteinsohle) Die Reinigungsöffnung und das T-Stück übereinander gesetzt werden und dann wird die Wandkonsole in entsprechender Höhe angebracht sodass das T-Stück und der richtigen Anschlußhöhe für den Ofen ist.
Bei einer Montage des Edelstahlschornsteins auf einem Fundamentsockel muss ein entsprechender Montagefuß gekauft werden der in der Höhe anpassbar ist. Dies macht sich natürlich wieder im Preis bemerkbar weil Sie ein weiteres Teil benötigen um den Schornstein zu montieren. Sollte die geplante Feuerstätte beispielsweise im 1. OG angeschlossen werden, müssen weitere Schornstein Längenelement eingeplant werden um den Schornstein weiter nach unten Richtung Schornsteinsohle zu führen.
Die Edelstahlschornstein Montage
Nachdem die Planung abgeschlossen ist welche Feuerstätte an dem Schornstein betrieben werden soll, welche Abgasanlage für Ihre Feuerstätte benötigt wird, wo die geplante Feuerstätte aufgestellt wird, wie die Abgasführung nach den geltenden Bestimmungen über Dach ins Freie realisiert wird und dem Gespräch mit dem zuständigen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger kann der Schornstein gekauft werden. Bei uns können Sie sich für doppelwandige Edelstahlschornsteine Angebote über unsere Angebotsformulare für den MKD Select oder den MKD Premium oder Standard bequem erstellen lassen.
Den Wanddurchbruch herstellen
Stellen Sie Ihren neuen Ofen direkt auf den Fußboden. Falls das Verbindungsstück in der Höhe oder der Länge nicht passend sein sollte bringen Sie es mit einem Winkelschleifer auf das gewünschte Maß. Setzen sie nun das Verbindungsstück entweder oben oder hinten auf den Anschlußstutzen der Feuerstätte auf. Messen Sie vom Fußboden bis zur Mitte des aufgesetzten Verbindungsstückes. Übertragen Sie das Maß an die Stelle der Wand an dem der Durchbruch für das doppelwandige Verbindungsstück vom Schornstein sein soll. Achten Sie darauf, wenn Sie eine Unterlegplatte zum Schutz eines brennbaren Fußbodens haben die Stärke der Platte zum Maß dazuzurechnen.
Da der durchschnittliche Hobbyhandwerker keine Kernbohrmaschine mit Bohrkronen jenseits der 200 mm besitzt die man ohnehin schon nicht mehr ohne einen Bohrständer benutzen kann muss man das Mauerwerk mit einem Bohrhammer „perforieren“. Dazu müssen Sie erst mal eine Bohrung an der Stelle vornehmen an dem Sie Ihr Maß vom vorhergehenden Schritt angezeichnet haben. Für die mittlere Bohrung benötigen Sie einen Bohrer der so lang ist wie Ihre Außenwand stark ist. Das kann schon mal 50 cm sein.
Nehmen sie dafür keinen zu starken Bohrer. 10 bis max. 14 mm reichen aus. Nachdem Sie das Loch waagerecht durch die Wand gebohrt haben können sie Innen und Außen ausgehend von Ihrer mittigen Bohrung den runden Durchbruch für das doppelwandige Verbindungsstück zum Schornstein anzeichnen.
Jetzt fangen Sie an mit einem kürzeren Bohrer Innen und Außen an der Außenseite Ihrer angezeichneten Kreise das Mauerwerk innen und das Verblendmauerwerk außen etwa alle 10 mm zu durchbohren. Wenn das getan ist können Sie das Mauerwerk relativ leicht Kreisrund ausstemmen.
Die Wandmontage
Wandkonsolen
Wandkonsolen gibt es in den verschiedensten Ausführungen die sich in Stabilität, möglicher Abstand des Schornsteins von der Wand und der Konstruktionsweise unterscheiden. Die abgebildeten Wandkonsolen bestehen aus Edelstahl Rechteckrohr bzw. Montageschienen. Es gibt aber auch Wandkonsolen die aus Edelstahlflachblechen oder L-Profilen hergestellt sind. Unsere Angebotsdevise ist immer so wenig wie möglich aber soviel wie nötig. Das Gewicht eines doppelwandigen Edelstahlschornsteins sollte nämlich auf der Wandkonsole stehen und nicht teilweise vom Feuerungsanschluss mit abgefangen werden. Eine Wandkonsole ohne absteifende Dreiecksschenkel ist natürlich nicht so tragfähig und sollte deshalb nicht mit einem Schornstein belastet werden der beispielsweise 15 m hoch ist.
Die richtige Höhe für die Anbringung der Wandkonsole ermitteln
Wie auf der Abbildung zu sehen nimmt man das Maß von der Unterkante des Montagefußes bis zur Mitte des Feuerungsanschlußes und überträgt es auf die Montagewand. Dazu ist es am leichtesten sich nach seiner Zentrierbohrung zu richten die man für den Wanddurchbruch hergestellt hat. Je nach Innendurchmesser des verwendeten Schornsteins ist das Maß zwischen Unterkante Kaminfuß und Mitte Feuerungsanschluß leicht unterschiedlich.
Um das Maß für die Höhe der Wandkonsole genau bestimmen zu können steckt man einfach Kaminfuß, Reinigungselement und Feuerungsanschluß zusammen.
Sollte es dazu kommen, dass der Feuerungsanschluß und das Reinigungselement weiter auseinanderliegen weil beispielsweise die Feuerstätte im 1. OG angeschlossen ist und der Schornstein aber vom Erdgeschoß aus gereinigt werden soll muss man weitere Längenelemente und ein kürzbares Längenelement mit einplanen.
Bei unseren Abgebotsformularen für doppelwandige Edelstahlschornsteine wird dies aber entsprechend abgefragt sodass Sie nicht daran denken müssen.
Wie bringt man eine Wandkonsole an die Montagewand an?
Zuerst einmal kommt es darauf an um was für eine Montagewand es sich handelt. Ist es eine Wand aus Mauerwerk bzw. eine Wand mit Verblendmauerwerk, eine Holzständerwand oder eine Wand aus Mauerwerk mit einem WDVS (Wärmedämmverbundsystem)? Diese drei Wandvarianten decken schon mal 90% der Montageszenarien ab.
In Wände aus Mauerwerk, Beton oder in Holzständerwände ist die Montage der Wandkonsole relativ unproblematisch. Für diese Wände bedient man sich einer klassischen Kombination aus Sechskantschraube und Dübel bzw. bei Holzwänden nur die Sechskantschraube. Für die Befestigung der Wandkonsole reichen 80 -100 mm Sechskantschrauben mit eine Durchmesser von 8 mm vollkommen aus. Bei brüchigem, altem Ziegelmauerwerk in Altbauten die womöglich noch mit sehr magerem Mörtel gemauert wurden bekommt man unter umständen die Wandkonsole nicht zufriedenstellend befestigt.
In diesen Fällen sollte man sich eines Injektionsmörtels bedienen die von verschiedenen Herstellen angeboten werden um die entsprechende Festigkeit der Wandkonsole an der Wand zu erreichen.
Bei der Befestigung an Holzständerwänden sollte man darauf achten, dass in dem Bereich an dem die Schrauben in die Wand geschraubt werden auch eine entsprechende Unterkonstruktion vorhanden ist die später das Gewicht des Schornsteins tragen kann. D.h. man muss darauf achten ist das die Schrauben nicht einfach nur in die Sichtverbretterung geschraubt werden.
Wände mit WDVS (Wärmedämmverbundsystemen) stellen eine besondere Herausforderung beim montieren eines doppelwandigen Edelstahlschornsteins dar. Es gibt zwei Varianten wie man eine sichere Befestigung erreichen kann ohne die Dämmung vor dem Mauerwerk zu schädigen.
- Man verwendet für die Befestigung 8 -10 mm starke Edelstahl Gewindestangen die mit Injektionsmörtel in das hinter der Dämmung liegende Mauerwerk 80 -100 mm tief eingeklebt werden und schiebt über die Gewindestange in Dämmstoffstärke ein Edelstahlrohr das verhindert wenn die Schrauben angezogen werden um die Wandkonsole zu befestigen, dass die Dämmung zusammengedrückt wird.
- Die wie wir finden bessere Befestigungsvariante kommt aber von dem Hersteller Fischer und bietet einige Vorteile in Wärmedämmverbundsystemen.
Der Nachteil an der in Punkt 1. beschriebenen Befestigungsart besteht darin, dass die Gewindestange aus dem warmen hinter der Dämmung liegenden Mauerwerk bis in den im Winter kalten Außenbereich geführt wird. Somit kann es in den Monaten der kalten Jahreszeit zu Kondensatbildung an der Gewindestange und der Abstandshülse kommen und die Dämmung und das Mauerwerk kann mit Feuchtigkeit belastet werden. Bei Dämmsystemen mit Steinwolle wird in dem Bereich in dem sich die Feuchtigkeit ansammelt der Dämmwert stark herabgesetzt und es kann zu Bauwerksschäden kommen.
Das verlinkte Befestigungssystem von Fischer ist beispielhaft zu sehen und ist von anderen Herstellern in ähnlicher Form auch erhältlich. Was ist aber nun anders? Die in das Mauerwerk verbrachte Gewindestange ist von der Befestigung, an der außen die Wandkonsole angebracht wird, thermisch entkoppelt. D.h., die Wärme kann nicht einfach über die Gewindestange nach Außen abgeleitet werden und es findet keine Kondensatbildung an der Befestigungskonstruktion innerhalb der Dämmung statt.
Die Bodenmontage
Für die Bodenmontage eines doppelwandigen Edelstahlschornsteins muss zunächst ein geeigneter Fundamentsockel aus Estrichbeton geschüttet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Grundfläche zur Größe des Montagefußes passen muss. Die Grundfläche des Fundamentsockels sollte umlaufend mind. 5 cm größer sein als die Befestigungsplatte des Kaminfußes damit später beim bohren der Befestigungslöcher der Fundamentsockel nicht seitlich ausbrechen kann. Alternativ kann man auch beim schütten des Sockels entsprechende Edelstahl Gewindestangen in der Größe 8 – 10 mm mit einbringen wo später der Kaminfuß dran verschraubt wird.
Um Frostsicherheit zu gewährleisten sollte der Fundamentsockel mind. 60 -80 cm tief in den Boden reichen.
Das Aufstellen auf eine hingelegte Gehwegplatte oder auf Pflaster sollte man tunlichst vermeiden. Wenn der Boden gefriert wird der Schornstein immer etwas nach oben gedrückt. Das hat zur Folge, dass das eingemauerte, doppelwandige Verbindungsstück und die Wandhalter Druckbelastungen ausgesetzt sind die zu Schäden führen können.
Falls der Abstand zwischen Feuerungsanschluss und Reinigungsöffnung etwas weiter ist und man beide Bauteile nicht direkt aufeinander setzen kann, müssen noch weitere Längenelemente eingefügt werden. Die Anpassung für die richtige Höhe des Feuerungsanschlusses kann man bei unseren Systemen mit dem kürzbaren Kaminfuss erreichen oder man bedient sich eines kürzbaren Längenelementes.
Das Verbindungsstück einbauen
Nachdem der richtige Abstand des Schornsteins von der Montagewand in Abhängigkeit zum Dachüberstand und der Einbauanleitung zum Thema Brandschutzabstände ermittelt wurde und alle Formteile von der Wandkonsole bzw. vom Kaminfuß bis zum Feuerungsanschluß gesetzt wurden kann das doppelwandige Verbindungsstück angepasst werden. Wir führen z.B. 500 und 1000 mm kürzbare Verbindungsstücke mit fest verbautem Wandfutter.
Um die richtige Länge des Verbindungsstückes zu ermitteln misst man einfach von der Innenseite der Montagewand bis an die Dämmung der Muffe im Feuerungsanschluß. Diese Maß überträgt man dann auf das kürzbare Längenelement mit Wandfutter. Das Verbindungsstück wird dann mit einer Edelstahltrennscheibe mit einem Winkelschleifer gekürzt und anschließend mit einer Schrubscheibe entgratet.
Wenn Sie das Verbindungsstück durch das Anschlußloch montiert haben kontrollieren Sie noch mal die korrekte Anschlußhöhe und stopfen den Spalt zwischen Mauerwerk und Verbindungsstück fest mit Steinwolle aus. Zur Außen- und Innenwand lassen Sie etwa 4 – 5 cm Platz und verfüllen den Spalt mit Mörtel.
Wir empfehlen auch bei Wänden aus Mauerwerk immer eine doppelwandige Verbindungsleitung um auch das umliegende Mauerwerk nicht mit zu hohen Abgastemperaturen zu belasten. Sowas führt nur zu temperaturbedingten Spannungsrissen was später unschön aussieht. Wenn ein Schornsteinhandel mit Fachpersonal besetzt ist werden Sie in einem Angebot auch keine einwandige Wanddurchführung des Verbindungsstückes finden.
Bei Holzständerwänden und Wänden mit WDV Systemen (Wärmedämmverbundsystem) aus Styropor muss der Brandschutz der Wanddurchführung besondere Beachtung finden. Man kann Wanddurchführungen durch brennbare Wände nach Maßgabe der DIN 18160 Teil 1 Abgasanlage -Planung und Durchführung- herstellen. Zum einen sind aber die erforderlichen Dämmaterialien was U-Wert und Druckfestigkeitsklasse angeht nicht so einfach im freien Handel zu erwerben und zum anderen fallen die Konstrukte aufgrund der Abstandsregelungen der DIN 18160 Teil 1 recht groß aus was den Einbau nicht gerade einfacher macht.
Besser ist es sich einer einer zugelassenen Bandschutzdurchführung zu bedienen. Der Vorteil dieser Durchführungen ist, dass das Maß wesentlich kleiner ist als das von der DIN 18160 geforderte und wenn die Durchführung nach Einbauanleitung montiert wurde keine Fragen für den Schornsteinfeger bei der Abnahme mehr offen bleiben.
Bei der abgebildeten Brandschutzdurchführung in einer Holzständerwand mit Außendämmung kann nach dem Einbau von außen ein mit Silikon abgedichtetes Blendblech vorgesetzt werden und an der Innenseite setzt man eine Gipskartonplatte ein die man dann wieder verspachtelt. In unseren Angebotsformularen fragen wir die Materialien der Montagewand grundsätzlich mit ab um von vorn herein gleich eine Brandschutzdurchführung mit anbieten zu können wenn es nötig ist.
Bei Fassadendämmungen muss die Brandschutzdurchführung natürlich nur so stark sein wie die Dämmung. Es reicht dann, dass die Brandschutzdurchführung von der Außenseite Fassade bis nach innen zum Mauerwerk reicht.
Den Edelstahlschornstein mit einer Dachdurchführung montieren oder am Dachüberstand vorbei führen?
Grundsätzlich gilt je weniger Umlenkungen der Abgasweg im Verbindungsstück und in der senkrechten Abgasanlage aufweist desto geringer sind die Widerstände die der Schornstein überwinden muss. Beim Anschluß einer Feuerstätte an den Schornstein sollte man deshalb immer den direktesten Weg der Abgasführung wählen. Im Optimalfall heißt das, dass der Schornstein gerade durch eine Dachfläche durch bzw. an dem Dachüberstand vorbei geführt wird. Bei Dachdurchführungen bestimmt der vorhandene Dachüberstand und der gewählte Innendurchmesser des Schornsteins ob eine Dachdurchführung möglich ist oder nicht.
D.h. z.B. bei einem Pfannendach, dass der Dachüberstand durch den der Schornstein durchgeführt werden soll mind. so groß ist wie die Bleiabdeckung der Dachdurchführung für den gewählten Schornsteindurchmesser. In unseren Angebotsformularen tragen Sie alle relevanten Werte ein sodass wir Ihnen sagen können ob Sie den Schornstein durchs Dach führen können oder nicht.
Die zweite Variante ist es den Edelstahlschornstein mit entsprechenden Wandkonsolen und Haltern an einem Dachüberstand vorbei zu führen. Je nach Durchmesser des Schornsteins sind etwa 70 – 80 cm realisierbar. Bei solchen großen Dachüberständen sollte man aber aus Gründen der Optik den Edelstahlschornstein beim montieren durch die Dachfläche durchführen.
Sollte die senkrechte Führung des Edelstahlschornsteins an der Dachfläche vorbei oder durch sie hindurch nicht möglich sein hat man die Möglichkeit den Edelstahlschornstein mit zwei 15° oder 30° Bögen nach DIN 18160 Teil 1 am Dachüberstand vorbei zu ziehen. Hier sollte man aber aus Gründen des geringeren Widerstandes sich für 15° Bögen entscheiden. Ein weiterer Aspekt für die 15° Bögen ist auch die leichtere Reinigung des Edelstahlschornsteins. In der Regel werden diese Edelstahlschornsteine vom Schornsteinfeger von der Reinigungsöffnung von unten mit einer sogenannten Haspel gefegt.
Bei Bögen mit einem Winkel von 30° wird das durchkommen durch diesen Versatz je höher sie von der Reinigungsöffnung aus liegen immer schwieriger bzw. irgendwann nicht mehr möglich. D.h. man kann den Schornstein nicht mehr ordnungsgemäß reinigen.
Die gängige Praxis den Schornstein nach einem Verzug an einem Hindernis vorbei zu haltern ist es sich einfach eines Wandhalters zu bedienen. Wenn man sich aber mal die Montageanleitungen der Hersteller ansieht ist diese Praxis nicht erlaubt. Ein Wandhalter ist dafür gedacht Lasten im horizontalen Bereich aufzunehmen. Nach einem Schornsteinverzug drückt aber die Last der weiteren Längenelemente die nach den Bögen oben drauf montiert werden vertikal auf die Bögen und den Wandhalter der nicht dafür konzipiert wurde dieses Gewicht von oben zu stützen. Die Folge ist, dass der Wandhalter der Last irgendwann nachgibt und der Schornstein und der Wandhalter schräge nach unten hängen.
In solchen Montagesituationen ist es nötig eine sogenannte Zwischenstütze in Form einer weiteren Wandkonsole mit einem Durchführungsfuß der auf der Wandkonsole aufliegt und die Last von oben abfängt einzuplanen. Da die Kosten für die Zwischenstütze natürlich nicht unerheblich sind werden Angebote in der Regel grundsätzlich nur mit einem Wandhalter abgegeben. Da gilt dann wieder die Devise wenn der Kunde erst mal das Material gekauft und angebracht hat und der Schornsteinfeger bei der Abnahme die fehlende Zwischenstütze bemängelt muss er die Teile ja eh nachkaufen.
In der Praxis sieht es aber oft so aus, dass die Variante nur mit dem Wandhalter oft vom bevollmächtigtem Bezirksschornsteinfeger abgenommen wird. Grundsätzlich ist diese Montageart aber nicht nach den Vorgaben der Edelstahlschornsteinhersteller.
Die Dachdurchführung
Bei großen Dachüberständen empfiehlt es sich den Schornstein aufgrund der Funktionalität und zuletzt auch aus Gründen der Optik durch die Dachfläche hindurch zu führen. Bei einer geplanten Dachdurchführung ist aber darauf zu achten, dass sich keine tragenden Balkenkonstruktionen wie z.B. Sparren, First- oder Mittelfetten im Bereich der Dachdurchführung befinden. Es kann zwar bei diesen Balken durch sogenannte Wechsel Platz für den Schornstein geschaffen werden. Es sollte aber wenn es möglich ist verhindert werden weil es erheblichen zusätzlichen Arbeits- und Finanzierungsaufwand bedeutet vor allem wenn man es nicht selber machen kann.
Hat man die richtige Stelle für die Dachdurchführung gefunden kommt es für die Art der Dachdurchführung darauf an was für eine Dacheindeckung vorhanden ist und welchen Winkel die Dachfläche aufweist.
In der Regel sind in Deutschland bei Satteldächern die Dachflächen mit Dachpfannen aus Beton oder Ton belegt. Bei Flachdächern sind zum Großteil Bitumenbahnen vorhanden aber es kommen auch mittlerweile verstärkt sogenannte EPDM Dachfolien zum Einsatz. Je nach Regionen oder Baustil sind aber auch Eindeckungen aus Zink- oder Kupferblech, Holzschindeln, Kunst- oder Naturschiefer oder z.B. Reet anzutreffen. Bei einigen dieser Dachflächen wie z.B. Schiefer , Holzschindeln oder Reet ist es anzuraten die Dachdurchführung von einem versierten Dachdecker wieder eindecken zu lassen.
Zum Herstellen der Dachdurchführung muss zunächst in einen zumeist vorhandenen Unterschlag am Dachüberstand ein entsprechend großes Loch für den durchzuführenden Edelstahlschornstein mittels einer Stich- oder Säbelsäge hergestellt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass ein entsprechender nach Herstellerangaben einzuhaltender Abstand von brennbaren Baustoffen einzuhalten ist.
Als nächstes wird die Dachfläche im Bereich der geplanten Dachdurchführung abgedeckt und die Dachlatten so weit wie nötig entfernt. Durch das nun hergestellte Loch kann dann der doppelwandige Edelstahlschornstein geführt werden. Für die vorgeschriebene Höhe über Dach sollte man sich vorher nochmal die Vorgaben der 1. BimSchV ansehen. Der Schornstein wird dann im Bereich der Dachdurchführung mit einem sogenannten Sparrenhalter an den links und rechts neben dem Edelstahlschornstein liegenden Sparren verschraubt. Dazu kann es nötig sein die Dachfläche noch etwas weiter abdecken zu müssen.
Beim widereindecken der Dachfläche werden die Dachpfannen so weit wie möglich wieder an den Schornstein auf die Dachlatten aufgelegt. Es wird nötig werden einige Pfannen mit einem Winkelschleifer und einer dafür geeigneten Trennscheibe auf ein passendes Maß zuzuschneiden. Wenn diese Arbeiten erledigt sind kann die Dachdurchführung, im Falle eines Pfannendaches eine mit Bleiauflage, aufgelegt und entsprechend mit eingedeckt werden.
Am Unterschlag der Dachdurchführung kann das Ausschnittloch mit einer zweiteiligen Deckenblende überdeckt werden. Es gibt für nahezu jede Dachfläche, Eindeckungsart und Dachdurchführungssituation entsprechende Dachdurchführungen, Halter und Blendbleche. Sprechen Sie uns an.
Fazit zur Dachdurchführung
Dachdurchführungen sind je nach Dachart und Eindeckung nicht immer einfach herzustellen. Wenn man aber handwerklich geschickt ist sollte auch dieser Arbeitsschritt problemlos möglich sein. Besonders aber z.B. bei Holzschindeln, Schiefer oder Foliendächern sollte man vorher überlegen ob man nicht einen Fachmann die Eindeckung der Dachdurchführung machen lassen sollte.
Kürzen von Längenelementen
Wenn Sie einen doppelwandigen Edelstahlschornstein selber montieren kommen Sie nicht daran vorbei hin und wieder ein Längenelement entsprechend Ihrer Montagesituation kürzen zu müssen. Bei unseren doppelwandigen Systemschornsteinen wie auch bei vielen anderen Herstellern gibt es Längenelement in zwei Varianten. Zum einem das normale Längenelement bei dem das Innen- und Außenrohr fest miteinander verbunden ist und dann das kürzbare Längenelement bei denen man Innen- und Außenrohr auseinanderziehen kann.
Wichtig beim kürzen von Längenelementen von doppelwandigen Edelstahlschornsteinen ist, dass man weiß, dass die Muffen vom Innen- und Außenrohr gegenüberliegen. D.h., dass man das Längenelement nicht einfach auf einer Seite auf sein gewünschtes Maß abflexen kann. Macht man das hat man teuren Schrott.
Unsere Angebotsformulare für doppelwandige Edelstahlschornsteine sind aber so aufgebaut, dass wir genau ermitteln können wie viele kürzbare Längenelemente Sie benötigen.
Auf dem folgendem Video können Sie sehen wie man ein Längenelement kürzt.
Anleitung zum kürzen eines Längenelementes
Fazit zum selber montieren von doppelwandigen Edelstahlschornsteinen
In der Regel können doppelwandige Edelstahlschornsteine von handwerklich begabten Menschen leicht selber montiert werden. Bei den klassischen Einfamilienhäusern sind bei der Montage keine größeren Schwierigkeiten zu erwarten. Für die Montage sollten geeignete Leitern oder Gerüste vorhanden sein damit die Arbeiten sicher durchgeführt werden können.
Für Gebäude mit WDV Systemen sollte man für die Befestigung von Wandkonsolen und -Haltern immer auf Befestigungssysteme von namenhaften Herstellern die für den Einsatzzweck geeignet sind zurückgreifen. Auch bei der Führung von Verbindungsstücken durch brennbare Wände bzw. WDV Systeme ist man mit zugelassene Brandschutzdurchführungen von entsprechenden Herstellern immer auf der richtigen Seite. Bei diesen Brandschutzdurchführungen fallen zum Ersten die Einbaumaße wesentlich kleiner aus als die von der DIN 18160 geforderten und es gibt zum Zweiten bei der Abnahme keine Probleme mit dem Schornsteinfeger wenn die Einbauanleitung beachtet wurde.
Beim Thema Dachdurchführungen sollte man immer vor Beginn der Arbeiten gucken ob die Eindeckung der Dachdurchführung nicht eventl. lieber durch einen Fachbetrieb zum entsprechenden Montagetermin durchgeführt wird. Für Dächer die mit Dachpfannen bzw. Bitumenbahnen gedeckt sind ist die Eindeckung aber recht unproblematisch.
Alles in Allem kann man aber sagen, dass durch das Vorhandensein von Formteilen für alle Einbausituationen das selbst montieren eines doppelwandigen Edelstahlschornsteins heute recht unproblematisch zu realisieren ist.